
Özil zog beim Spiel in Deutschland Proteste der Zuschauer auf sich


Özil-Plakate im Al-Bait-Stadion
Quelle: AFP/INA FASSBENDER
Bei der letzten WM war Mesut Özil das große Thema für die deutsche Nationalmannschaft. Vier Jahre nach seinem Rücktritt kehrte der Offensivspieler und Ex-Weltmeister zum WM-Spiel gegen Spanien plötzlich ins Stadion zurück. Aber nicht persönlich.
ichBeim WM-Spiel Deutschland gegen Spanien kam es auf der Tribüne zu einer merkwürdigen Szene. Viele Zuschauer, meist in traditioneller arabischer Kleidung, hielten in der ersten Halbzeit Plakate hoch. Manche zeigen Bilder, die meisten eine Karikatur, aber alle zeigen dieselbe Person: Mesut Özil.
Auf den gezeichneten Bildern blinzelte der ehemalige deutsche Nationalspieler mit dem rechten Auge. Auch einige der Zuschauer ahmten die Aktion der deutschen Nationalspieler auf dem Mannschaftsfoto vor dem ersten WM-Spiel gegen Japan (1:2) nach. DFB-Kicker halten sich den Mund zu, um gegen das FIFA-Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde zu protestieren. So äußern Deutsche ihren Ärger über die eingeschränkte Meinungsfreiheit im Gastland Katar. Diese kurze Geste sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Halt die Klappe wie die deutsche Mannschaft vor dem Japan-Spiel
Quelle: REUTERS
Nun wird vermutet, dass die Zuschauer im Al-Bait-Stadion in Doha den Deutschen auch vorgeworfen haben, ungewollte Meinungen aufgrund des Falls Özil nicht zuzulassen. Es ist jedoch noch nicht bekannt, wer die Personen mit den Plakaten sind und was ihre genauen Absichten sind.
Özil warf dem DFB Rassismus vor
Özil, der in Gelsenkirchen geboren wurde, trat nach der WM 2018 mit viel Tamtam aus der Nationalmannschaft zurück. Zum Auftakt des Turniers posierte er im türkischen Wahlkampf mit dem türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan für Fotos. Dies führte zu heftigen Debatten und Protesten in Deutschland und schließlich zum Rücktritt von Özil. Er warf dem Deutschen Fußball-Bund Rassismus vor. Er wurde von den Verantwortlichen nicht geschützt.
Özils Vereinskarriere zerbrach nach der WM bald. Arsenal wollte ihn nicht mehr in London, auch bei Fenerbahce Istanbul scheiterte er. Der 34-Jährige steht aktuell bei Istanbul Basaksehir unter Vertrag.