Teuerungswelle schlägt auf Versicherer durch | Freie Presse

Alles wird teurer, Versicherungen auch – obwohl die Branche weder energieintensiv ist noch hohe Lieferkosten hat. Schulden sind eine Kombination aus Inflation und Natur.

Baden-Baden.

In den kommenden Monaten können die Verbraucher auch mit höheren Versicherungspreisen rechnen. Höhere Preise seien sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung “unerlässlich”, sagte Michael Pickel, Chef der deutschen Hannover Rück, am Montag.

Auslöser sind im Wesentlichen zwei Faktoren: Inflation und Natur. Versicherungen sind weder energieintensiv noch kostenintensiv, aber die allgemeine Inflation treibt die Schadensummen in die Höhe. Und je größer der Schaden, desto höher die Kosten für die Versicherer, um Reparaturen oder Schäden zu bezahlen. Gemeinsam mit Munich Re und Swiss Re bildet die Hannover Rück das dreitgrößte Rückversicherer-Trio der Welt, mit dem Erstversicherer wie Allianz, Generali und Axa Versicherungen abschließen.

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Beispiel Autoversicherung

Ein Paradebeispiel ist die Kfz-Versicherung, denn schon vor Beginn der aktuellen Hochinflationsphase stiegen die Preise für Ersatzteile jährlich stark an. Wenn Autoversicherer keine Verluste machen wollen, müssen sie selbst die Preise erhöhen.

In der Kraftfahrtversicherung seien im Durchschnitt Ratenerhöhungen im zweistelligen Prozentbereich nötig, heißt es in einer Präsentation der zur Hannover Rück gehörenden E+S Rück. Als Deutschlands größter Kraftfahrt-Rückversicherer hat die E+S Rück einen guten Einblick in die Tarifstruktur von Erstversicherern wie Huk Coburg und Allianz.

„Es ist davon auszugehen, dass dieses Jahr voraussichtlich einen versicherungstechnischen Schaden für die Erstversicherer der Autoindustrie bringen wird“, prognostizierte Münchener-Rück-Vorstand Thomas Blunck vergangene Woche. “Das hat viel damit zu tun, dass die Preise für Ersatzteile gestiegen sind und sowohl Neu- als auch Gebrauchtwagen deutlich teurer geworden sind.” Die logische Folge sind teurere Kfz-Policen. Dies gilt nicht nur für neue Verträge, sondern auch für bestehende Verträge.

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die Kosten von Naturkatastrophen

Auch in anderen Bereichen steigen die Schäden ohne Inflation, insbesondere Kosten aus Naturkatastrophen. „Während uns die Bilder der verheerenden Flutkatastrophe im vergangenen Jahr noch sehr stark in Erinnerung geblieben sind, zeigen die diesjährigen Winterstürme, Dürren und Waldbrände, dass Naturkatastrophen in Europa zunehmen“, sagte Hannover Rück-Manager Pickel. Die Internetkriminalität boomt seit Jahren und führt zu immer höheren Schäden in der Cyberversicherung. Einige Nischen sind auch sehr schädlich, wie zum Beispiel die Managerhaftpflicht, die Unternehmen für ihre Direktoren abschließen.

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Dadurch entsteht eine wechselseitige Preisspirale: Hohe Inflation und hohe Schäden aus Naturkatastrophen treiben Kosten in die Höhe, die Erstversicherer teilweise an ihre Rückversicherer weitergeben. Rückversicherer erhöhen dann ihre Preise für Erstversicherer, die wiederum versuchen, mehr Geld an den Kunden zu verdienen.

Abgesehen davon trägt ein weiterer Mechanismus zur Verteuerung von Versicherungen bei: Laut Swiss Re reduzieren einige Rückversicherer ihre „Kapazität“ – das heißt, Rückversicherer bieten Erstversicherern weniger Deckung oder generell weniger Rückversicherungsverträge an, um ihre eigenen Risiken zu kontrollieren. behalten. Dadurch müssen Erstversicherer einen größeren Teil der Risiken selbst übernehmen und entsprechend vorsorgen. Bereits vergangene Woche hatte Swiss Re ihre Kunden aufgefordert, selbst mehr Risiken einzugehen. (dpa)

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