
Wie der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec mitteilte, wird die Ausschüttung für 2021/22 Ende September auf 1,10 Euro von 0,90 Euro je Aktie im Vorjahr erhöht. Analysten hatten im Konsens nur mit 0,94 Euro gerechnet.
Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz anderen Angaben zufolge um 15,5 Prozent auf 1,903 Milliarden Euro. Der Auftragseingang stieg um 30 Prozent auf rund 2,25 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 6 Prozent auf rund 397 Millionen Euro nach 374 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten nur mit 380 Millionen gerechnet. Die Marge betrug 20,9 (Vorjahr 22,7) Prozent.
Für das neue Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum mindestens im Rahmen des Marktwachstums und einer EBIT-Marge von rund 19 bis 21 Prozent. “Kostensteigerungen aus Personal, Tarifabschlüssen und aus der Lieferkette können sich zusätzlich auswirken”, sagte Carl Zeiss Meditec. Voraussetzung für eine Prognose ist, dass sich der Risikofaktor unterjährig nicht signifikant erhöht. Mittelfristig soll sich die EBIT-Marge auf einem Niveau von über 20 Prozent einpendeln.
China-Lock und Inflation erwägen Carl Zeiss Meditec
Anleger fürchten jedoch die schwache Prognose: Die Aktie der Carl Zeiss Meditec fiel zuletzt über XETRA um 3,18 Prozent auf 121,65 Euro. Immerhin holte das Papier einen Großteil des Erstverlustes deutlich mehr auf (bis zu minus zehn Prozent). Die etwas düsteren Aussichten für Medizintechnikunternehmen könnten enttäuschend sein, schrieb UBS in ihrer ersten Stellungnahme. Andere Experten bewerteten die Prognose des Unternehmens für das erste Geschäftsquartal mit „mau“.
Die Carl Zeiss Meditec steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Umsatz auf die Rekordmarke von 1,9 Milliarden Euro, ein Plus von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein schwacher Euro sorgt hier für Schwung. Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz ebenso schnell wachsen wie der Markt. Die Region Asien/Pazifik mit China und Indien als treibende Kraft ist der wichtigste Absatzmarkt für Carl Zeiss Meditec. Hier stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um ein Viertel.
Aufgrund des Lockdowns in China werden Augenbehandlungen jedoch immer abgesagt. „Wir haben in fast drei Jahren der Pandemie Erfahrungen gesammelt und wissen, dass diese Eingriffe in der Regel erst später vorgenommen werden. Daher bleiben wir optimistisch für China“, sagte Markus Weber, Vorstandsvorsitzender der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX, der dabei war Büro seit Anfang des Jahres. Die Carl Zeiss Meditec produziert unter anderem künstliche Linsen zur Behandlung des grauen Stars sowie Operationsmikroskope und Laser.
Den größten Anteil des Geschäfts erhielt mit 1,47 Milliarden Euro der Geschäftsbereich Ophthalmic Devices mit Geräten für die Augenheilkunde, der um 17 Prozent zulegte. Carl Zeiss Meditec bietet in diesem Bereich unter anderem Produkte zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen an. Im zweiten Geschäftsbereich Mikrochirurgie bietet das Unternehmen Visualisierungslösungen für minimal-invasive chirurgische Behandlungen an. Hier setzt sich die Umsatzerholung fort, die mit einem Plus von 10,9 Prozent auf 434 Millionen Euro den Angaben zufolge über dem Marktwachstum liegt.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2021/22 um rund sechs Prozent auf rund 397 Millionen Euro. Ein hoher Anteil wiederkehrender Gewinne wirkt sich positiv aus. Die operative Marge betrug 20,9 Prozent gegenüber 22,7 Prozent im Vorjahr. Mittelfristig will das Unternehmen langfristig eine Obergrenze von 20 Prozent etablieren. Steigende Kosten aus Personal, Tarifverträgen und aus der Lieferkette können sich jedoch negativ auswirken.
„Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir Anfang des Jahres einen Engpass in der Lieferkette gespürt“, sagte Weber. Die Situation wurde durch den Ukrainekrieg und den anhaltenden chinesischen Lockdown weiter verschlechtert. Carl Zeiss Meditec hat jedoch wichtige Fortschritte bei der Diversifizierung seiner Lieferkette erzielt. Auch ein gut gefülltes Auftragsbuch stimmt Weber optimistisch. Der Auftragseingang stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast ein Drittel auf rund 2,25 Milliarden Euro.
UBS hielt an ihrem Kursziel von Carl Zeiss Meditec fest
Die Schweizer Großbank UBS hat das Rating für Carl Zeiss Meditec auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 154 Euro belassen. Das vierte Geschäftsquartal habe die Erwartungen deutlich übertroffen, schrieb Analyst Graham Doyle am Freitag in seiner ersten Reaktion auf den Geschäftsbericht. Nach eigenen Angaben bleibt er mit der Halbzeitbilanz zufrieden. Die etwas düsteren Aussichten des Medtech-Unternehmens könnten jedoch einige enttäuschen.
FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX
Der Hebel sollte zwischen 2 und 20 liegen
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Informationen über das Unternehmen Carl Zeiss Meditec AG, Börse der Carl Zeiss Meditec AG
Bildquelle: Carl Zeiss Meditec, Carl Zeiss Meditec