
Berlin (dpa) – Wegen des wachsenden Drucks auf die Altenpflege pocht die SPD auf milliardenschwere neue Steuern für Reformen von Finanzminister Christian Lindner (FDP). Fünf Millionen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erwarten, dass die Koalition auch in schwierigen Zeiten an ihrer Seite stehe, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Dazu gehört eine stabile Finanzierung, auch aus Steuern, sowie die Anpassung der Leistungen an die Bedürfnisse der Betroffenen.“ Die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD), sieht die Belastungsgrenze „langfristig“ in Mitleidenschaft gezogen.
Häusliche und berufliche Pflege müssen gestärkt werden, sagte Moll der „Bild am Sonntag“ https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/. „Wir brauchen vor allem einen klaren Zeitplan. Die Menschen müssen wissen, was du willst.” Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte Reformen in der Altenpflege an.
Lindner reagierte skeptisch. Als Finanzminister sei die Forderung nach mehr Geld von der SPD gekommen, sagte er am Sonntagnachmittag im ARD-“Bericht aus Berlin”https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/. “Die Frage, woher das kommt, wird dort nicht beantwortet.”
Das hat die Koalition angekündigt
Schlagzeilen machte Mitte Januar die Tatsache, dass der Anteil der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen pro Heimplatz weiter anstieg – von 278 Euro in einem Jahr auf durchschnittlich 2411 Euro im Monat. Um dies zu begrenzen, wurde 2022 ein Entlastungszuschlag eingeführt. Im Koalitionsvertrag kündigten SPD, Grüne und FDP an, die Kürzung in ihren eigenen Teilen zu überprüfen. Zur Aktienemission selbst wollte sich Schmidt auf Nachfrage nicht äußern.
Laut Koalitionsvertrag wollen Ampeln auch Rentenbeiträge für Angehörige aus Steuern finanzieren und die häusliche Pflege stärken. Das Pflegegeld, das in die häusliche Pflege fließt, muss ab 2022 dynamisch sein. Sozialverbände haben kritisiert, dass das Pflegegeld seit 2017 trotz Inflation nicht erhöht wurde.
Die SPD machte Lindner Druck
Schmidt rankt sich jetzt um Pflege mit Gesundheit, Mobilität oder Weiterbildung: Investitionen in diesem Bereich rechnen sich schnell. „Es liegt in der Verantwortung des Finanzministers, jetzt die notwendigen Mittel bereitzustellen und letztlich die Einnahmeseite zu verantworten.“
Die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, hält die Entlastung in der häuslichen Pflege für sehr wichtig. „Es muss so schnell wie möglich losgehen und wir brauchen die nötigen Mittel vom Bundesfinanzminister“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Schmidt sagte, die Angehörigen hätten gute Arbeit geleistet. “Wir müssen unterstützen und das Leben einfacher machen.” Die Ideen des Koalitionsvertrags müssen nun umgesetzt werden.
Auch die Pflegekassen fordern mehr Steuergelder. „Gerechte Pflegefinanzierung bedeutet auch, dass versicherungsfremde Leistungen der Pflegeversicherung und im Auftrag des Bundes vollständig finanziert werden“, sagte Gernot Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes. am Sonntag. Er nannte etwa 3,3 Milliarden Euro, die die Versicherung jährlich für Sozialversicherungsbeiträge von Angehörigen zahlt. “Die Pflegeversicherung muss sich künftig durch verlässliche und dynamische Bundeszuschüsse zu jedem Cent refinanzieren.” 3,3 Milliarden Euro erhält die Pflegekasse ab 0,2 Prozent Beitragssatz.
Der Streit um die Milliarden hält schon lange an
Seit einiger Zeit wird über eine weitere Steuer auf die Pflege diskutiert. Zum 1. Januar 2022 wird ein dauerhafter Bundeszuschuss von 1 Milliarde Euro pro Jahr zur Pflegeversicherung eingeführt. Steigender Pflegebeitrag ist vorhersehbar. Lauterbach räumt ein, dass Beitragserhöhungen unvermeidlich seien. Ab Anfang 2022 beträgt der Betreuungsbeitrag 3,05 Prozent des Bruttolohns, für Menschen ohne Kinder 3,4 Prozent.
Hinter den Kulissen wird seit langem um die Finanzierung der Pflege gekämpft. Laut einem Bericht des Handelsblatts vom Freitag sagte das Finanzministerium, Lauterbachs Reformvorschlag werde “eine weitere Leistungssteigerung in Milliardenhöhe” bringen. Es gibt immer noch “benötigt vernünftigen Rat”. FDP-Pflegeexpertin Nicole Westig forderte in der „Bild am Sonntag“, dass die medizinische Versorgung zu Hause von der Krankenkasse bezahlt und private Beiträge gesenkt werden.
Entlastung durch Inflation
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, warf Lindner vor, den Koalitionsvertrag brechen zu wollen. „Weil Christian Lindner entsprechende Zuschüsse des Bundes aus den Haushaltsmitteln für Bedürftige abgelehnt hat“, sagte Brysch der dpa. “Die Bundesregierung zögert, diejenigen zu unterstützen, die Pflege benötigen, sollte es enden.” Jeder Betroffene benötigt ab sofort zusätzlich 300 Euro pro Monat. Auch Inflationsanpassungen sollten “sofort eingeführt” werden.
Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) forderte wegen der aktuellen Inflations- und Energiepreiskrise zusätzliche Hilfen für die Behandlung. Es sei „beschämend, dass die Bundesregierung ambulante Pflegeeinrichtungen nicht berücksichtigt, wenn es darum geht, in der Energiekrise zu helfen“. Die Vorsitzende des Deutschen Sozialverbandes, Michaela Engelmeier, sagte: „Die Leute denken: Kann ich noch eine Minute helfen? Oder soll ich einen Laib Brot kaufen?
Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts Private Krankenversicherung kann die Zahl der Pflegebedürftigen von knapp 5 Millionen auf knapp 5,5 im Jahr 2025 steigen.
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