
Bürgerinnen und Bürger konnten vor der Veranstaltung, die vom Wissenschafts-Innovationsverbund Kaiserslautern SIAK, Herzen Digital und dem Bundesverband mittelständische Unternehmen (BVMW) organisiert wurde, online Fragen stellen. Von Beate Kimmel (SPD), Anja Pfeiffer (CDU), Thomas Kürwitz (parteilos) und Tobias Wiesemann (Grüne) wollten sie vor allem eines wissen: „Wie würden Sie sicherstellen, dass Bürgerinnen und Bürger die städtischen Dienste der Stadtverwaltung online nutzen können? in der Zukunft?”
Für Tobias Wiesemann war klar: Als Querschnittsabteilung muss die Digitalabteilung dafür sorgen, dass die Verwaltung digital gut aufgestellt ist. Leider ist es den Grünen noch nicht gelungen, dieses Ressort im Haushalt zu verankern. Bisher hat die Stadt die Digitalisierung nicht genutzt, um die Probleme der Menschen wirklich zu lösen. „Es war eine große Digitalisierung von Schaufenstern, nicht nah am Menschen“, kritisierte er. In puncto Datensicherheit ist die Vernetzung mit anderen Kommunen und dem Land wichtig. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln“, sagt Wiesemann.
Die Digitalisierung ist eine große Chance
Teilweise sei die Digitalisierung in der Stadt bereits erfolgreich umgesetzt worden, schilderte Anja Pfeiffer ihre Sichtweise. Vor dem Bürgeramt gibt es keine Warteschlangen mehr, die Kitas der Stadt sind mit WLAN ausgestattet. „Aber es ist noch nicht perfekt“, sagte er. Um die Digitalisierung in die Verwaltung zu bringen, sollten Mitarbeiter mit der richtigen Ausstattung ausgestattet werden. „Remote-Arbeit sollte kein Kampf sein, es sollte der Standard sein“, betonte Pfeiffer. Die Vorbereitungen zur Umsetzung des „Gesetzes zur Verbesserung des Netzzugangs zu Verwaltungsdienstleistungen“ sind verschlafen.
Thomas Kurzwitz sieht das Problem der Digitalisierung darin, dass viele Menschen immer noch Angst davor haben. Training ist hier sehr wichtig, um Menschen zu engagieren. Es gibt keinen Bereich, der nicht vom Fachkräftemangel betroffen ist. Die Digitalisierung ist ein notwendiges Instrument, um dem entgegenzuwirken. Digitalisierung sei keine Frage des Willens mehr: „Jetzt geht es um die Frage, ob man es kann.“
Die Hauptarbeit muss erledigt werden
„Wir sollten drei Schritte zurückgehen und die Hauptarbeit machen“, fasste Beate Kimmel den Stand der Digitalisierung in der Verwaltung zusammen. Er wurde zu lange mit dem Thema allein gelassen. Nun gilt es, die Prozesse klar zu beschreiben, um sie digital abbilden zu können. Die Digitalisierung selbst bietet große Chancen. Der Vorstand für Bildung und Ehrenamt bietet Hilfestellungen, um Ängste vor digitalen Prozessen abzubauen.
Und was ist mit Wirtschaft und Wissenschaft? „Wir müssen mehr voneinander wissen“, plädierte Kimmel für eine bessere Vernetzung von Interessengruppen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung und den Aufbau einer Stadtmarke.
Bildung ist für Thomas Kürwitz der Schlüssel, dazu gehört auch ein passendes Lebensumfeld für Kinder. Wer in prekären Verhältnissen lebt, hat kaum Chancen, sich zum Facharbeiter der Zukunft zu entwickeln. Mehr Ganztagsschulen wären wichtig.
In Kitas und Schulen besteht großer Handlungsbedarf
„Die Zukunft der Stadt hängt von einem guten Arbeitsumfeld ab“, betonte Anja Pfeiffer. Dazu gehörten gute Wohnverhältnisse, ausreichend Kindertagesstätten und gute Schulen.
Tobias Wiesemann betonte, dass Bildung, Energie und Nachhaltigkeit zusammenhängen. Statt grüne Wiesen zu überplanen, gilt es, Sanierungsflächen zu nutzen und gemeinsam mit dem Landkreis über Wirtschaftswachstum nachzudenken.
Die Kandidaten waren sich einig, dass der Mangel an 370 Kindergartenplätzen und die Notwendigkeit, die Qualität der Kinderbetreuung in den Schulen zu verbessern, dringend gehandelt werden müssen. Hier hatte die Stadt über das Notwendige hinaus geplant.
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