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Der plötzliche Kindstod kann in vielen Fällen verhindert werden, wenn bestimmte Faktoren berücksichtigt werden. Nicht auf dem Bauch zu schlafen ist nur ein Aspekt.
Der plötzliche Kindstod (SIDS) ist eine der größten Gefahren, die Eltern am Anfang fürchten. In einigen Fällen könnte SIDS verhindert werden, wenn bestimmte Risikofaktoren ausgeschlossen würden. Eine neue wissenschaftliche Entdeckung über ein bestimmtes Enzym ist bahnbrechend – es scheint eine Ursache für plötzliche Todesfälle bei Babys zu sein. Ein möglicher Standard-Screening-Test in naher Zukunft könnte anhand des fehlenden Enzyms die potenzielle Gefahr ermitteln und so Kinder mit erhöhtem SIDS-Risiko besser identifizieren. Bis dieser Test entwickelt ist, hilft er Eltern jedoch zu wissen, welche fünf Risikofaktoren sie vermeiden können, um ihr Baby im Schlaf nicht zu gefährden.
Plötzlicher Kindstod: Fallrückgang in Deutschland durch gute Aufklärung

Es ist wahrscheinlich einer der schrecklichsten Gedanken für alle Eltern, ihr eigenes Kind tot im Bett zu finden. Das Risiko für den plötzlichen Kindstod ist im ersten Lebensjahr am größten, danach sinkt das Risiko deutlich. Allerdings ist ein positiver Trend zu erkennen: Die Fallzahlen in Deutschland gehen rapide zurück. Während 1991 über 1.285 Babys plötzlich starben, haben Ärzte im Jahr 2020 einen Rückgang um 93 Prozent festgestellt, was bedeutet, dass 84 Kinder von SIDS betroffen sind.
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Professor Berthold Koletzko, Kinderarzt und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kindergesundheitist sich sicher, dass dieser Erfolg den effektiven Kampagnen zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstods zu verdanken ist, wie er es dagegen getan hat Deutscher Zentralrundfunk erklärt. Eltern werden heute nach der Geburt meist im Krankenhaus, durch die Hebamme oder den behandelnden Kinderarzt auf das richtige Verhalten aufmerksam gemacht.
Plötzlicher Kindstod: Eltern vermeiden fünf gefährliche Risiken
Ursache für SIDS ist nicht nur ein Mangel des Enzyms Butyrylcholinesterase (BChE) oder mögliche Schwierigkeiten im Reifungsprozess von Herz und Lunge durch Frühgeburten. Das Ersticken des Babys im Schlaf ist ebenfalls ein großer Risikofaktor. Auch eine akute virale oder bakterielle Infektion mit ihren möglichen Folgen kann das Risiko erhöhen, im Schlaf zu sterben.
Eltern sollten die folgenden Risikofaktoren kennen und berücksichtigen, um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu verringern:
- Lassen Sie Ihr Kind niemals auf dem Bauch schlafen
- Wenn es tagsüber auf dem Bauch einschläft, lassen Sie es nicht unbeaufsichtigt schlafen oder versuchen Sie besser, es auf den Rücken zu drehen
- Am besten das Baby in einen Schlafsack und ohne Kuscheltiere legen. Die Gefahr, dass das Kind durch eine freiliegende Decke oder einen großen Teddybären ersticken könnte, ist nahezu ausgeschlossen.
- Vermeiden Sie Überhitzung oder Unterkühlung während des Schlafs des Babys, d. h. kleiden Sie das Kind der Jahreszeit und der Raumtemperatur entsprechend. Im Winter empfiehlt es sich, das Baby in einen Body aus dickerem Material mit Fuß und einen zusätzlichen Winterschlafsack zu stecken. Bei Kindern, die zu Kälte neigen, kann es sinnvoll sein, einen extra kurz- oder langärmligen Body darunter zu tragen. Im Sommer dürfen es auch weniger sein, oft reicht ein Body mit kurzen Ärmeln oder sogar ohne Ärmel in einem leichten Schlafsack. Die richtige Raumtemperatur für Babys liegt nachts bei etwa 16 bis 20 Grad Celsius und tagsüber bei etwa 20 bis 22 Grad Celsius.
- Das Rauchen eines Elternteils in der Nähe des Säuglings wird ebenfalls als Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod angesehen
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und ist daher nicht zur Selbstdiagnose, Behandlung oder Medikation gedacht. Es ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure leider nicht beantworten.