

Urheberrecht: image alliance/dpa
Ein Kunde steht in einem Supermarkt vor einem Süßigkeitenregal. Wie teuer sind Süßigkeiten in den kommenden Monaten? Der Süßwarenverband bietet düstere Aussichten.
Nachfrage nach Süßigkeiten und Schokoladen von Haribo, Mars, Ferrero & Co. es mag 2022 steigen, aber steigende Kosten sind gerade für kleine Unternehmen eine „Überlebensfrage“.
Wer nach dem Einkauf im Supermarkt eine Quittung sieht, traut seinen Augen nicht. Die Lebensmittelpreise sind seit Monaten durch die Decke gegangen.
Lionel Souque gewährte Anfang Januar einen Blick hinter die Kulissen. Vor allem mit Markenartiklern führen sie einen erbitterten Kampf um Preiserhöhungen. „Wir können und wollen die Preise nicht so stark anheben, wie es die Branche will“, sagte der REWE-Chef damals.
Die Süßwarenindustrie zeigt ihre Jahresbilanz für 2022
Auch mit Süßwarenherstellern steht die Supermarktkette in intensiven Verhandlungen. Aber was ist mit Haribo, Mars, Ferrero & Co.?
Die Süßwarenbranche hat nun ihre Jahresbilanz für 2022 bekannt gegeben – und der Alarm schlägt! Hohe Kosten stellen die Branche vor eine ernsthafte Herausforderung, vor der vor allem kleine Unternehmen Angst haben müssten, so Bastian Fassin, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Zuckerindustrie (BDSI).
Eine Prognose, die beim ersten Blick auf die Zahlen überrascht. Denn nicht nur das Produktionsvolumen stieg 2022 um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Das Unternehmen steigerte auch seinen Umsatz – bis zu 6,5 Prozent.
Süßwarenhersteller warnen vor „Kostenspirale“
Dieses Wachstum decke aber nur teilweise „die Mehrkosten, die dem Unternehmen durch den Krieg in der Ukraine entstehen“, sagte Fassin der „Lebensmittel Zeitung“.
„Deshalb verbergen sich hinter den statistischen Daten eine sehr angespannte wirtschaftliche Lage in der Branche. Mehr als 200 Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie werden im Jahr 2022 Kostensteigerungen und zum Teil große Probleme und Ausfälle in der internationalen Lieferkette erleben, die es seither nicht mehr gegeben hat.“ Zweiter Weltkrieg. Diese Ladung ist in dieser Form bisher einzigartig.
Haribo, Mars & Co. stellten eine Anfrage an die Bundesregierung
Die enorme Kostenbelastung werde für Unternehmen „eher zu einer Standortentscheidung oder gar zu einer Existenzfrage“. Laut Fassin sind vor allem die Produktionskosten ein Problem für das Unternehmen, aber auch die Rohstoffkosten haben sich teilweise fast verdoppelt.
Der Verband forderte die Bundesregierung und die Europäische Union auf, schnell „Lösungen für eine wettbewerbsfähige und stabile Energieversorgung, eine Öffnung gegen den Arbeitskräftemangel und nutzbare Infrastruktur im Bereich Verkehr und Digitalisierung“ zu finden.
„Business as usual“ soll es laut Fassin nicht mehr geben – sonst müssten vor allem kleine und mittelständische Unternehmen das Handtuch werfen.