
Braunschweig (dpa/lni) – Für Eintracht Braunschweig kommt die WM-Pause eher zu spät als zu früh. Angesichts einer langen Verletztenliste freut sich Sporting-Geschäftsführer Peter Wollmann nach dem Zweitligaspiel der Niedersachsen gegen seinen alten Klub Hansa Rostock ( Samstag / 20.30 Uhr / Sport1 / Sky ) auf die WM-Pause. „Wir haben eine Verletzungssituation, die uns im Moment ungewöhnlich hart trifft. Ich hätte gerne eine Woche früher Pause”, sagte der 64-jährige Spezialist der Deutschen Presse-Agentur.
Leistungsträger wie Brian Behrend (Oberschenkelriss), Nathan de Medina (Mittelhandbruch), Luc Eihorst (Muskelfaserriss), Emmanuel Ferrai (Oberschenkelverletzung) und Anthony Ujah (Rückenverletzung) fallen aus. Braunschweig wirkt derzeit wie ein geschlagener Boxer, der noch kämpft, sich aber nach der Ringglocke sehnt.
Vollman will die WM-Pause auch nutzen, um für die Zukunft zu planen. Sein Vertrag mit Trainer Michael Schiele läuft zum Ende dieser Saison aus. Der Klub braucht Klarheit, wie er mit diesen Schlüsselpositionen umgeht.
Zudem will der Aufsteiger auf dem Transfermarkt aktiv werden. „Aus Sicherheitsgründen müssen wir defensiv wieder etwas tun“, sagte Wollman und fügte hinzu: „Wir werden auch versuchen, uns im Mittelfeld zu verbessern und mit unseren Ressourcen und Fähigkeiten anzugreifen. Und es geht immer um die Möglichkeit, in der Liga zu bleiben. Wachstum.”
Bleib drinnen. Das ist das große Ziel. Für einen Klub, der nach sechs Spielen nur einen mickrigen Punkt hatte und vor Beginn des 17. Spiels mit 18 Punkten Tabellen-11. war, ist dieses Ziel plötzlich wieder zum Greifen nah. Die Saison nahm für die Niedersachsen eine Wendung, mit der nach einem schwachen Saisonstart kaum jemand gerechnet hatte. Auch späte Verstärkungen spielten ihre Rolle. Stürmer Uya sowie die Verteidiger de Medina und Filip Benkovic haben die Mannschaft deutlich verbessert und stabilisiert.
Volman wird immer wieder für die Transferpolitik in Braunschweig kritisiert. Er gilt als praktischer Manager der alten Schule, der von seinem persönlichen Netzwerk lebt, aber keine langfristige Philosophie entwickelt. Aber es gab immer viel Lob für seinen Umgang mit Spielern und Mitarbeitern. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an Peter Wollmann, wie er in Holstein eine Mannschaft aus vier Gruppen zusammengestellt hat“, sagte Werder-Trainer Ole Werner im Interview mit 11Freunde.
Zur Situation seines Ex-Klubs Hansa Rostock will sich Volman nicht äußern. Es zeigt, wie schwierig es für einen Traditionsverein ist, sich nach vielen Höhen und Tiefen in der 2. Bundesliga wieder neu zu etablieren.
Der Ostsee-Klub trennte sich vor einer Woche von Trainer Jens Hertel. Patrick Glöckner übernahm für ihn. Haertel wird vorgeworfen, die Mannschaft in dieser Saison nicht weiterentwickelt zu haben.
Volman kennt diese Situation gut. In seiner ersten Amtszeit als Trainer zwischen Juli 2010 und Dezember 2011 beförderte er die Rostokers erstmals aus der dritten in die zweite Liga. Er wurde im folgenden Winter freigelassen.
Beim zweiten Anlauf zwischen Juli und Dezember 2014 drückte der Klub kurz darauf die Notbremse; Die Rostocker holten unter Wollman in 20 Spielen gerade mal vier Siege und standen auf den Abstiegsrängen, damals so niedrig wie nie zuvor. die Vereinsgeschichte.
Wollmann war nicht allein schuld am Untergang des ehemaligen Bundesligisten und DDR-Klubs. Jahrelang ging es sportlich und wirtschaftlich bergab. “Diese Gründe für meinen heutigen Urlaub sind nicht wichtig”, sagte der ehemalige Trainer von Hanza. „Es war für mich eine tolle Zeit bei Hansa, mit vielen positiven Momenten. Im Nachhinein muss ich nichts beanstanden, sondern das Positive sehen.”
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