
Das 49-Euro-Ticket muss kommen – und der Bund muss das Land mit Milliarden unterstützen. Doch das war dem Fahrgastverband Pro Bahn nicht genug.
„Ob drei Milliarden für ein 49-Euro-Ticket ausreichen, ist fraglich“, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann dem Deutschen Redaktionsnetzwerk.
Bund und Länder müssen die Kosten der Verkehrsunternehmen für diese Tickets ausgleichen. „Außerdem muss Geld für hohe Energiekosten, Personal und den Ausbau des Nahverkehrs bereitstehen“, sagte er. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Verkehrsverbindung abgebrochen wird. „Dann ging der Schuss für den Beifahrer nach hinten los“, sagte Naumann. Der öffentliche Personennahverkehr in Deutschland wird von den Landes- oder kommunalen Zweckverbänden bei Betreibern bestellt.
Naumann: Kritik setzt die falschen Akzente
In der Diskussion um die Nachfolge des 9-Euro-Tickets kritisierte Naumann die Fokussierung: „Die Politik hat den gesamten ÖPNV in die Enge getrieben, weil sie sich zuerst auf das Ticket konzentriert hat, statt auf den Ausbau des Nahverkehrs“, sagte er. “Die Politik hat den dritten Schritt vor dem ersten getan.”
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat am Mittwoch mehr Geld vom Land gefordert. Die Einnahmeausfälle und Mehrkosten des Unternehmens müssten “komplett und dauerhaft” kompensiert werden, sagte er. Bund und Länder haben sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, zusätzlich zur Aufstockung der Regionalisierungsmittel jeweils 1,5 Milliarden Euro zu zahlen, wobei der Bund den ÖPNV in den Ländern finanziert. (dpa)