Einbruch bei Exporten in die EU: Briten bauen so wenige Autos wie zuletzt 1956

Exporteinbruch in die EU
Die Briten stellen seit 1956 mehrere Autos her

Im vergangenen Jahr produzierten britische Autobauer nur rund 775.000 Fahrzeuge – weniger als in den 66 Jahren zuvor. Grund für den Produktionsrückgang ist laut Industrie ein Mangel an Halbleitern und eine gestörte Lieferkette. Vor allem die Exporte schrumpfen.

Die britische Autoproduktion soll 2022 auf den niedrigsten Stand seit 1956 fallen. Der Branchenverband SMMT machte dafür eine weltweite Halbleiterknappheit verantwortlich, aber auch die Schließung zweier Fabriken und die Auswirkungen von Chinas Corona-Lockdown auf die Lieferketten. Die Produktion für den heimischen Markt stieg im Vergleich zu 2021 deutlich um 9,4 Prozent. Die Exporte gingen jedoch um 14 Prozent zurück.

Das kommt dem britischen Hersteller sehr entgegen, gehen doch vier Fünftel der produzierten Autos in den Export. Mehr als die Hälfte davon ging in die EU, während die Exporte in die internationale Gemeinschaft um 10 Prozent zurückgingen. Insgesamt wurden in Großbritannien im vergangenen Jahr 775.014 Autos produziert, 9,8 Prozent weniger als im Vorjahr und 40,5 Prozent weniger als im Jahr vor Corona 2019.

Allein im Dezember ging die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 17,9 Prozent zurück, nachdem sie im Oktober und November erstmals seit langem wieder leicht gestiegen war. Die Produktion ist im Jahr 2021 erheblich zurückgegangen. 1972 wurden in Großbritannien 1,97 Millionen Autos hergestellt.

Rekordwert für Elektrofahrzeuge

Die Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) freut sich über die Produktion von Elektrofahrzeugen, die mit 234.066 Fahrzeugen einen Rekord erreicht hat. Gut 30 Prozent aller in Großbritannien produzierten Autos sind demnach vollelektrisch oder hybrid. Seit 2017 ist der Wert der exportierten Elektroautos von 1,3 Milliarden auf über 10 Milliarden Pfund (11,34 Milliarden Euro) gestiegen. Das Potenzial für diese Sparte sei offensichtlich, sagte SMMT-Chef Mike Hawes.

“Jetzt muss die richtige Entscheidung getroffen werden”, sagte Hawes. Dazu gehören eine Strategie zum Ausbau der heimischen Batterieproduktion und Push-Schalter für E-Fahrzeuge in der gesamten Branche. Erst vergangene Woche meldete das Start-up Britishvolt, das die sogenannte Giga-Fabrik im Nordosten Englands geplant hatte, Insolvenz an. Fast 300 Arbeitsplätze waren betroffen. Die britische Regierung plant, ab 2030 neue Verbrennungsmotoren zu verbieten.

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