
Der 1. FC Union Berlin ließ sich vom gescheiterten Transfer von Isco nicht den Erfolg verderben und erreichte das Viertelfinale des DFB-Pokals. Der Bundesliga-Zweite gewann am Dienstagabend mit 2:1 (1:1) gegen den VfL Wolfsburg und feierte damit den vierten Sieg im vierten Pflichtspiel des Jahres.
Der Deal mit Ex-Real-Madrid-Spieler Isco kam nicht zustande und der Spanier war auf dem Heimweg, die „Eisernen“ holten ihn erneut ein. Der frühere Wolfsburger Robin Knoch glich im Fünften nach einem frühen Doppelpack von Luka Waldschmidt aus. Minute (12′). Kevin Behrens (79.) erzielte vor 22.012 Fans in der ausverkauften Alten Försterei den Siegtreffer. Daran änderte kurz vor Schluss auch die Gelb-Rote Karte von Nico Gieselmann aus Berlin nichts (87.).
Der letzte Arbeitstag von Sportdirektor Jörg Schmadke endete für die Wölfe mit einer Enttäuschung. Gleichzeitig nahm Trainer Kovach nach 16 Pokalerfolgen in Folge eine weitere Niederlage in Kauf. Der Kroate, der Eintracht Frankfurt und die Bayern zum Pokalsieg führte, verpasste den Rekord von Hennes Weissweiler in den 1970er-Jahren.
Das Transfergebiet rund um Isco hatte den Köpenicker Klub den ganzen Tag begeistert. Der fünfmalige Champions-League-Sieger hatte sogar einen Medizincheck absolviert und sollte bis 2024 unter Vertrag stehen, plus Option auf ein weiteres Jahr. Nach Angaben von Gewerkschafts-Geschäftsführer Oliver Runnert hatte die Beratungsagentur des Spaniers Änderungen gefordert, die den Transfer endgültig in die Luft jagten. „Auch wenn der Spieler schon da ist, erlauben wir uns nichts, was nicht zu uns passt“, sagte Ruenert gegenüber Sky TV, während Iscos Mannschaft das Problem bei Union sah. Berlins Trainer Urs Fischer räumte ein, dass es den ganzen Tag ein Problem in der Mannschaft gegeben habe.
Knoch gleicht am langen Pfosten aus
Vielleicht war das auch der Grund, warum die Berliner nach dem Start im strömenden Regen komplett einschliefen. Waldschmidt erzielte die erste Chance aus kurzer Distanz, nachdem Union bereits den Strafraum verlassen hatte. Yannick Haberer konnte das Abseitsspiel jedoch negieren, als er an der Torlinie zurück über das Feld lief. Der Schock ließ beim Bundesliga-Vizemeister nicht lange auf sich warten.
Und wieder einmal führte die Standardsituation zum Erfolg. Nach einer kurzen Ecke startete der von Glasgow Celtic verpflichtete kroatische WM-Teilnehmer Josip Juranovic für Knoc, der nur noch einschieben musste. Für den Verteidiger war es ein besonderes Tor, schließlich war er als Jugendlicher nach Wolfsburg gewechselt und hatte dort sein Bundesliga-Debüt gegeben.
Gieselmann sieht in der Schlussrunde Gelb-Rot
Wie erwartet entwickelte sich ein spannender und physischer Pokalkampf. Die Berliner gingen nach und nach in Führung und hatten Mitte der ersten Halbzeit eine große Chance zur Führung, als Jordans Kopfball nur den Pfosten traf (27.). Keeper Pavao Pervan, der für einen kalten Cohen Castells zwischen die Pfosten gerückt war, wäre ein zweites Mal machtlos. Auf der anderen Seite prüfte Paulo Ottavio Berlins Schlussmann Frederik Ronow (37.).
Im zweiten Durchgang hatte der VfL Vorteile, ohne sich jedoch viele Chancen zu erarbeiten. Auf der anderen Seite präsentierten sich die Berliner wieder mit Eis. Nach Flanke von Rani Khedira köpfte Sheraldo Becker perfekt auf Behrens, der nur noch abtippen musste. Nico Gieselmann wurde wegen Verdachts auf Schwalbe erst spät gelb-rot gezeigt und verpasst damit die nächste Pokalrunde.