
Als Reaktion auf eine Ausnahme
Russen besprechen Abschied von der UEFA
23.12.2022 um 9:46 Uhr
Der russische Fußball wurde in diesen Tagen international weitgehend ins Abseits gedrängt, da die UEFA als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine Klubs und Nationalmannschaften von ihren Wettbewerben ausschloss. Nun steht allem Anschein nach ein Verbandswechsel bevor.
Der russische Fußballverband erwägt einen möglichen Austritt aus der UEFA und einen Wechsel zur Asiatischen Fußballkonföderation (AFC). „Die Frage des Austritts aus der UEFA hängt mit der Entscheidung der Dachverbände des europäischen und des Weltfußballs (FIFA) vom 28. Februar zusammen, wonach russische Klubs und die Nationalmannschaft aufgrund der Situation in der Ukraine von internationalen Turnieren ausgeschlossen wurden. Es wurde von Gavat berichtet.
Mit der Entscheidung wurde Russland aus den Playoffs der WM 2022 ausgeschlossen, auch bei der Auslosung der EM 2024 wurde das Land nicht berücksichtigt. Zudem ist Frauen die Qualifikation für die WM im Sommer 2023 untersagt, auch Jugendmannschaften sind vom Wettbewerb ausgeschlossen. Auch eine Bewerbung um die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2028 und 2032 dürfen die Russen nicht abgeben, die Herrenmannschaft wird nicht an der kommenden Nations League teilnehmen. Über weitere Sanktionen der UEFA ist nichts bekannt.
Russische Programme sind nicht neu. “Ich denke, es ist an der Zeit, ernsthaft über einen Wechsel zum asiatischen Fußballverband nachzudenken”, wurde der Abgeordnete der Staatsduma, Dmitri Pirog, vom staatlichen Sportfernsehsender Match TV zitiert. Der frühere Boxweltmeister, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses in der Duma, begründete die Initiative damit, dass unklar sei, wie lange Russland im europäischen Fußball bleiben werde.
“Wen sollen wir dann spielen?”
Einerseits erhofft sich Moskau von der Transformation seinen Fußballmannschaften ein konkurrenzfähigeres Training, andererseits soll ein solcher Schritt zeigen, dass Russland politisch nicht isoliert ist. Der frühere Präsident des russischen Fußballverbands, Wjatscheslaw Koloskow, hatte die Idee eines Verbandswechsels bereits im Mai deutlich kritisiert. “Ich persönlich bin kategorisch gegen einen solchen Schritt, weil er den endgültigen Tod des russischen Fußballs bedeutet und wir niemals zur europäischen Familie zurückkehren werden”, warnte er. Es handelt sich um einen Statusrückfall zweiter Ordnung. “Mit wem sollen wir dann spielen?”
Seit Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hat die Nationalmannschaft drei Freundschaftsspiele gegen Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan bestritten. Alle drei ehemaligen Sowjetrepubliken gehören der FFA an.